LEXIKON

Keimung

Die "Keimung" ist der Prozess, durch den ein Samen zu einem neuen Pflanzenkeim heranwächst. Dieser Vorgang ist ein entscheidender Schritt im Lebenszyklus von Pflanzen. Hier sind die grundlegenden Phasen der Keimung:

  1. Wasseraufnahme: Der Keimungsprozess beginnt mit der Wasseraufnahme durch den Samen. Wasser dringt durch die Samenhülle ein und aktiviert enzymatische Prozesse.

  2. Aktivierung von Enzymen: Durch die Wasseraufnahme werden bestimmte Enzyme aktiviert, die Proteine im Samen abbauen. Diese Proteine dienen als Nährstoffe für den wachsenden Embryo.

  3. Aufquellen des Samens: Der Samen quillt aufgrund der Wasseraufnahme. Dieses Aufquellen ist oft sichtbar und kann die Samenhülle aufbrechen.

  4. Embryo-Wachstum: Der sich entwickelnde Embryo beginnt zu wachsen. Die Wurzel (Radikula) wächst zuerst aus dem Samen heraus, gefolgt von der Sprossachse (Plumula).

  5. Entfaltung der Keimblätter: Die ersten Blätter, bekannt als Keimblätter oder Kotyledonen, entfalten sich. Diese Blätter dienen zunächst der Nährstoffversorgung, bis die Pflanze in der Lage ist, durch Photosynthese selbst Nahrung zu produzieren.

  6. Photosynthese: Nachdem die Pflanze ausreichend entwickelt ist, beginnt sie mit der Photosynthese, einem Prozess, bei dem sie Sonnenlicht in Energie umwandelt und ihre eigenen Nährstoffe produziert.

Die Keimung ist beeinflusst von Faktoren wie Feuchtigkeit, Temperatur, Licht und Luft. Verschiedene Pflanzensamen haben unterschiedliche Anforderungen an diese Bedingungen, und einige Samen benötigen sogar eine Periode der Kälte oder stratifizierende Bedingungen, um erfolgreich zu keimen.

Die Keimung ist ein faszinierender Aspekt des Pflanzenlebens, der zu einem gesunden Pflanzenwachstum und zur Fortpflanzung beiträgt.